Es liegen noch einige Schneeresten beim Passübergang, aber bei weitem kein Vergleich zum Muir Pass.
Von der Passhöhe wird der Blick auf die grandiosen Gebirgsseen frei, den Marie Lake und den Marshall Lake, die im Gebirgskessel liegen.
Die Vegetation in dieser Gegend erweist sich als sehr vielfältig. Vom hochalpinen Gelände gelangt man urplötzlich in sattgrüne Gegenden mit Wiesen und in voller Blüte stehenden Blumen. Eine unglaubliche Vogelvielfalt mit für uns fremd klingendem Gezwitscher begleitet uns.
An diesem Tag dominiert einmal mehr das Wasser. Der Bear Creek muss überwunden werden. Zusammen mit dem Evolution Creek gelten diese Durchquerungen als die gefährlichsten bei hohen Wassermengen. Die besten Tipps erhalten wir jeweils von den uns entgegenkommenden Hikern. Somit sind wir informiert, dass 200m unteralb des vorgesehenen Durchstiegs sich der Bear Creek in 2 Teile teilt, welche beide über einen dicken Baumstamm trockenen Fusses und sicher übergangen werden können. Wir können diesen Tip einer Familie weitergeben, die ratlos bei der vorgesehenen Überquerung steht und nicht weiter weiss.
Sie sind uns sehr dankbar.
Des weiteren sind heute unzählige weitere Bäche mit unterschiedlichen Grössen und Wassermengen zu passieren. Es tosen Bäche talwärts, wo laut Karte gar keine sein sollten. In den letzten Tagen konnten wir viele Erfahrungen sammeln, und finden nun relativ schnell für den jeweiligen Bach die beste Lösung. Jonglieren über einen Baumstamm, Steine hüpfen oder Schuhe wechseln und durchwaten. Heute ist uns eine Gruppe Amerikaner begegnet, welche ohne mit der Wimper zu zucken in langen Hosen und Trekkingschuhen durch die Bäche waten und ihren Weg anschliessend pflotschnass weitergehen.