Wir starten frühmorgens, von uns entgegenkommenden Hikern haben wir erfahren, dass 12km der Passüberquerung im Schnee zu bewältigen sind. Im noch schneefreien Aufstieg begleitet uns der betörende Duft des wilden Thymians und der hier wild wachsenden Zwiebeln. Diesmal begegnen wir zwei Maultierhirschen, welche sich durch uns nicht stören lassen.
Die Sonneneinstrahlung auf dieser Höhe ist extrem und wird durch den Schnee noch verstärkt. Es ist mind. 25 Grad warm, entsprechend matschig ist der Schnee. Trotz Steigeisen ein Kraftakt sondergleichen. Wir brauchen für diese 12km 8 Stunden und beim Abstieg schleicht sich langsam das Gefühl von „never ending“ ein.
Wir werden «on top» mit dem Anblick der Muir Hütte belohnt, welche in Gedenken an John Muir auf dem Pass mit dessen Namen errichtet wurde.
Diverse Bäche haben sich ein Bett unter dem Schnee geschaffen. Es ist ein stetiges Abwägen, ob die Schneebrücken unserem Gewicht noch stand halten, oder ob sie besser umgangen werden. Bei den Umgehungen muss häufig über Geröllfelder und Steinbrocken gekrackselt weden.
Endlich können wir den Schnee hinter uns lassen, nun beginnt ein richtiges Sumpfgebiet. Die Erde vermag nicht alles Schmelzwasser aufzunehmen. Wir steigen weiter ab, um dem Grundsatz „Go high, sleep low“ Folge zu leisten. Bis anhin sind wir damit gut gefahren und unsere Nächte waren erholsam mit gutem Schlaf.
Trifft man auf entgegenkommende Hiker, wird meist neden dem „Hi“ ein kurzes Gespräch geführt: PCT oder JMT, Herkunft, ein Austausch über die nun kommenden Tage, Anzahl Schneemeilen, wieviel Wasser führen die zu durchquerenden Bäche, schöne Campsites usw.