Morgenstimmung am Lac de Coueyla-Gran, nachdem in der Nacht ein heftiges Hagelgewitter mit Blitzen im 5-Sekunden-Takt über uns hinweggezogen ist. Nach ca. einer Stunde, als das Donnergrollen leiser wurde, vermischte sich dieses mit den langsam und zögerlich einsetzenden Kuhglocken der Herde, die in der Nähe nächtigte.
Auf dem ersten Teil unserer heutigen Tour dominiert das Wasser in diversen Agregatszuständen: als verbleibende Hagelkörner der vergangenen Nacht, als Altschneeresten, in Form von vielen in verschiedenen Formen und Farben in der Morgensonne glitzernden Bergseen und tosenden Bergbächen.
Beim Abstieg vom Col de Madamète muss ein grosses Schneefeld passiert werden, nun kommen erstmals unsere Mini-Steigeisen zur Anwendung. Darauf folgt ein langer Part, bei dem Granitfelsbrocken zu überwinden sind. Nach diesem anstrengenden Abstieg wird die Landschaft beim Lac d’Aumar lieblicher. Hier beginnt das Naturreservat: «La Réserve Naturelle de Néouvielle».
Nun beginnt der Aufstieg zum Cap d’Estoudou auf angenehm weichem Waldboden. In den hier typische Kiefernwald mischen sich Alpenrosen- und Heidelbeersträucher. Es umgibt uns ein wunderbarer Kiefernwaldgeruch, welcher uns bis zum Lac de l’Oule begleitet. Die Kiefern finden auf dem Granituntergrund optimale Bedingungen und sind bis auf eine Höhe von 2000m anzutreffen.
Ein dritter Anstieg zum Col de Portet auf 2215m Höhe, diesmal über Alpweiden. Über diesen Pass wird der Nebel getrieben, so dass der Abstieg für kurze Zeit durch dichten Nebel und an starrenden Kuhherden vorbei führt.
Bis nach Bourisp sind 1400 Höhenmeter abwärts zu meistern. Nach diesem bis anhin schon sehr anstrengenden Tag, ist dieser nicht enden wollende Abstieg fast nicht mehr zu schaffen. Beginnend mit Alpweiden, folgen weiter unten Naturblumenwiesen begleitet von Grillengezirp und während den letzten 400 Höhenmetern Laub- und Buchswald.
Ein abwechslungsreicher, wunderschöner Tag nimmt auf dem Campingplatz in Bourisp nach 11 Stunden Laufzeit ein Ende.
30 km / 900 m 📈 / 2100 m 📉 ☀️🌤